Mittwoch, 25. September 2013

Die 6!

Kurz nach meinem BMI-Erfolg folgte ein weiterer riesiger Meilenstein für mich!
Die Waage zeigte eine 6 an!!!
Als ich sie sah, konnte ich es kaum fassen. Vor allem weil ich sie wirklich noch gar nicht erwartet hätte.
Aber sie war da, egal wie häufig ich mich auf die Waage stellte (wenn ich das Ergebnis nicht glauben kann, kann ein Wiegevorgang etwas länger dauern...).

Die 6 ist mir, ähnlich wie die BMI-Tabelle, ebenfalls viel wert.
Ich habe nämlich eine eigene Gewicht-Tabelle in meinem Kopf, die (bei meiner Größe) wie folgt ausschaut:

Gewicht in den 90ern und aufwärts: fett
Gewicht in den 80ern: dick
Gewicht in den 70ern: mollig, nicht wirklich dick, aber hier und da ein Kilo zu viel
Gewicht in den 60ern: SCHLANK

Also müsste ich nach meiner eigenen Kopftabelle zur Zeit schlank sein.
Wie bereits im letzten Post erwähnt, kann ich das zwar oft selbst nicht glauben, aber zumindest war das meine Vorstellung vom Schlanksein bevor ich sie erreicht habe.

Nach den 60ern folgt übrigens das
Gewicht in den 50ern: dürr, Size Zero
Gewicht in den 40ern und drunter: krank, magersüchtig, wirklich nicht erstrebenswert

Jetzt wo zumindest mein erstes Ziel - die 30 kg - zum Greifen nah ist,  bekomme ich aber langsam Angst, dass ich es wieder verkacken (entschuldigt die Wortwahl, aber in diesem Fall muss es so klar gesagt werden) werde.
Ich hatte dieses Gewicht bereits nach einer ähnlich hohen Abnahme 2005 erlangt. Wie konnte es also bis 2013 auf 100 kg angestiegen sein?
Wieso sollte es nicht dazu kommen, dass ich 2017 wieder mit 97 kg vor diesem Laptop sitze?

Ich habe diesmal - zumindest zu diesem Zeitpunkt - zwar ein viel besseres Gefühl.
Damals war es wirklich eine Diät. Ich habe die Kilos zwar ähnlich schnell verloren, aber es fühlte sich auch wie eine Diät an. Ich verzichtete auf viel mehr Dinge und hatte gelegentlich auch Fressattacken, vor allem gegen Ende der Diät. Irgendwann hörte ich einfach auf mit der Abnahme und aß wie vor Weight Watchers.
Das kann ich mir mittlerweile gar nicht mehr vorstellen. Diesmal ist es eigentlich keine Diät, sondern eine wirkliche Ernährungsumstellung.
Klar würde ich manchmal gerne wieder zur Mittagszeit ein Brot essen, und nicht nur eine Banane. Oder im Restaurant das bestellen worauf ich Lust habe, und nicht immer nur Penne Napoli, weil ich damit die Punkte am besten abschätzen kann.
Aber ich denke, dass das auch wieder drin sein wird, wenn ich mein Zielgewicht erreicht habe und es nicht dazu führen wird, dass ich wieder 30 oder 40 kg zunehme.
Diese Heißhungerattacken, die Fressflashs und das Gefühl, dass es nur ein netter Abend werden kann, wenn die 500 g Schale Tiramisu vor dem Fernseher verputzt wird, sind nicht mehr vorhanden.
Ich warte auch nicht sehnsüchtig auf das Ende der Diät, um wieder etwas bestimmtes zu essen oder wieder anders zu essen (ich warte aber sehnsüchtig darauf die 57,9 kg zu erreichen). Wie gesagt, freiere Restaurantauswahl und ein wenig mehr zum Mittag, das könnte ich mir schon vorstellen, aber ansonsten habe ich eigentlich nicht vor viel zu ändern.

Aber das alles denke ich jetzt. Wer verspricht mir, dass das so bleibt?
Ich würde meine eigene Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass ich nie wieder zunehme. Auch wenn ich mir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht vorstellen kann, dass ich diesen Fehler jemals wieder begehen werde und wie es dazu kommen könnte, dass ich mein Hirn dermaßen ausschalten kann.
Aber bleibt es so???

Ich bin normal!

Ich habe euch bereits in einem der letzten Posts geschrieben, dass ein großer Schritt vor mir steht. Ich hoffte damals, dass ich diesen Schritt bald geschafft habe.
Und nun ist es soweit! Genauer gesagt, hatte ich ihn mit der Abnahme der fünfundzwanzigsten Woche erreicht, als die Waage 71,9 kg anzeigte.

Laut BMI Rechner fängt bei meiner Größe, meinem Geschlecht und meinem Alter das Normalgewicht bei 72,3 kg an. Ergo: ich bin derzeit normalgewichtig!!!
Ich weiß, der BMI Rechner ist nicht fehlerlos und es kommt auch auf die Verteilung von Muskeln und Fett an, aber ich denke, dass man den BMI Rechner im Regelfall dazu heranziehen kann, um zu ermitteln, ob man dick ist oder halt nicht.
Deswegen ist es mir wirklich viel wert, dass ich nun laut BMI tatsächlich Normalgewicht habe.
Vielleicht ist es mir so wichtig, weil ich mich selbst sehr schlecht einschätzen kann.
An manchen Tagen finde ich mich vom Gewicht sehr okay. :)
An anderen Tagen fühle ich mich fülliger als damals mit fast 100 kg. :)
Wenn ich mich mit anderen Frauen vergleiche, bin ich mir auch nie sicher, ob die Person schlanker, dicker oder gleich ist.
Deswegen fühlt es sich gut an durch den BMI Rechner diese Bestätigung zu bekommen, der aussagt, dass ich tatsächlich nicht mehr dick bin. Und es nicht so ist, dass ich es an guten Tagen nur fälschlicherweise so annehme.

"Im Herzen" werde ich jedoch wohl immer dick bleiben. Oder es dauert einfach noch eine Weile bis es in meinem Gehirn ankommt, dass ich nicht mehr übergewichtig bin.
Ich habe letztens fern geschaut. Ich weiß gar nicht mehr genau, was das für eine Sendung war; auf jeden Fall wurden in der Show von den Teilnehmern die Größe und das Gewicht angezeigt.
Eine Dame war 170 cm groß und wog rund 82 kg. Als ich diese Daten las, dachte ich sofort: 'Oh, das ist ja ungefähr mein Kaliber.' Dann wurde mir aber klar, dass ich bereits 13 kg weniger wiege, was ja doch schon eine Hausnummer ist.
Anderes Beispiel: Wenn ich durch H&M gehe, zieht mich die 'Big is beautiful'-Abteilung (ich weiß, dass die Abteilung gar nicht mehr so heißt, aber ihr wisst welche ich meine) immer noch magisch an.
Und wenn ich mich durch einen Hosenstapel wühle, muss ich mich stets beherrschen nicht die 44 oder 46 rauszuziehen. Wenn ich dann eine 38/40 raussuche, fühlt es sich wie ein schlechter Witz an. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da wirklich reinpassen werde und sehe vor meinem innerlichen Auge wie ich peu a peu eine Kleidergröße größer in die Kabine hole, um dann letztlich die 46er an die Kasse zu tragen.
Aber nein, es ist wirklich so - ich ziehe (abhängig von Geschäft zu Geschäft) eine 38er oder 40er Hose an und bekomme sie über meine Waden, meine Oberschenkel und meine Hüften gezogen und dann geht sogar der Knopf zu ohne dass ich durch den Hosenbund in zwei Teile geschnitten werde.
Zwei Minuten später, im nächsten Laden zuckt meine Hand jedoch wieder bei der 44/46...

Es gibt mittlerweile aber auch so viele Erfolgserlebnisse, dass ich es fast schade finden werde, wenn ich mein Ziel erreicht habe und sich alle an mein neues Gewicht gewöhnt haben.

Die vielen netten Kommentare und geschockten Gesichter wegen der Abnahme wären fast eine Überlegung wert irgendwann wieder zuzunehmen, einfach um wieder abnehmen zu können. ;)
(Das ist wirklich nur Spaß und keine Ankündigung/Erklärung/Entschuldigung für eine zukünftige Zunahme!)

Ein paar Beispiele:
Ich habe Anfang September nach meiner Elternzeit wieder angefangen zu arbeiten und habe zum Einstand Kuchen ausgegeben.
Ich selbst habe nichts von dem Kuchen genommen und zwei Kollegen sprachen mich darauf an, weshalb ich mir nichts nehme. Ich wollte mir keine tolle Story dazu ausdenken, also sagte ich schlicht, dass ich derzeit etwas aufpassen muss und deswegen lieber verzichte. Die Beiden sahen sich an und der Eine meinte dann zu dem Anderen: "Immer die, die es nicht nötig haben."
Diesen Spruch hätte der nette Kollege sicherlich nicht im März von sich gegeben. ;)

Ein weiteres Beispiel ist mein letzter Arztbesuch. Ich war vor etwa 3 Wochen krank (ich habe mich in der Kita meines Sohnes angesteckt...!) und saß beim Arzt. Der Arzt verschrieb mir Antibiotika und fragte mich aufgrund der Dosierung nach meinem Gewicht. Als ich ihm dieses mitteilte, gab es keine Reaktion: kein Stirnrunzeln, kein Augenrollen, kein mitleidiger Blick, keine großen Aufklärungen über die Risiken und Folgen bei Adipositas. 
Es war einfach okay. Nicht bemerkenswert. Das tat einfach gut.

Das letzte Beispiel ist gestern passiert. Ich stand im Büro einer Kollegin und hatte eine schwarze Skinnyjeans mit goldenen (Sorry Nina! ;)) Reißverschlüssen an. Die Kollegin hat ein paar Kilos zu viel. 
Sie musterte mich und sagte dann:"Du hast aber eine schöne Hose an! Na ja, für mich wäre das nix, aber bei Kleidergröße 36 kann man das ja tragen." (Danke nochmal an das Kompliment mit der 36. ;))
Unabhängig davon, dass ich natürlich noch keine 36 trage, empfand ich das trotzdem als ein sehr schönes Kompliment.

Solche Erfolgserlebnisse geben natürlich Kraft und ermutigen einen weiterzumachen.
Bzw. ungeduldig zu werden. :) Jetzt will ich immer mehr! Beziehungsweise immer weniger. ;)



Abnahme der achtundzwanzigsten Woche


Abnahme der siebenundzwanzigsten Woche


Abnahme der sechsundzwanzigsten Woche